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Ein regionales Friedensmodell für Afghanistan

und viele andere Orte, die bald folgen sollten



 "Großen Spiel" zwischen Britisch-Indien im Südosten und dem russischen Zarenreich im Nordwesten war.



1.    Afghanistan und die Erfordernis,
seine tiefen Wunden zu heilen


Afghanistan weist viele Dinge auf, die an anderen Orten als „einzelne Probleme“ bezeichnet werden könnten:

In Folge des Staatsbankrotts 1955 wurden Infrastrukturen immer mehr vernachlässigt.

Aufgrund der geostrategischen Lage des Landes jedoch halfen beide Seiten des Kalten Krieges damals irgendwie aus.

  • So wie Henk Ovink, Spezialgesandter für internationale Wassermanagement des Königreichs der Niederlande sagt,
    ist das Land wasserreich und trocken und damit unter Wassermangel leidend zugleich. Krieg und Gewalt haben seit der sowjetischen Invasion 1979 diesen Mangel eher verschärft. Dürren aufgrund des zurückgegangenen Schneefalls
    in den Bergen und eine zugenommene Migration aus ländlichen Gebieten in sicherere Städte haben
    zudem dazu geführt, dass Wasser- und Nahrungssicherheit sowohl in ländlichen,
    als auch in städtischen Räumen sich verringert haben.
  • Illegale Drogen wurden ein zweifelhafter „sicherer Hafen“ für arbeitslose junge Männer
    besonders nach der westlichen Invasion 2001. Produktion und Verteilung illegaler Drogen
    auf dem Weltmarkt wurde zuletzt zum guten Geschäft für alle Kriegsparteien.
    Insofern haben der Krieg, die Gewalt und die Verzweiflung zugenommen.
    Wege zu mehr Sicherheit konnten nicht erschlossen werden.
  • Der Migrationsdruck auf scheinbar sichere städtische Zentren wie die afghanische Hauptstadt Kabul
    verstärkt ein städtisches und ländliches Dilemma. Die am schnellsten wachsende Stadt Zentralasiens
    setzt so auch geschwächte suburbane und regionale Infrastrukturen unter Druck. Rund 70 % der Bevölkerung
    Kabuls lebt in informellen Siedlungen. Vernachlässigte und zerstörte Infrastrukturen sowohl in der Stadt,
    als auch auf dem Land können keine gesunde Entwicklung der Wirtschaft und der Versorgung
    der Bevölkerung gewährleisten.
    Die Situation verursacht eher mehr Entwurzelung und Gewalt auf allen Ebenen der Gesellschaft.
  • "Wasser als eine Hebelkraft" , um hier nochmals Henk Ovink zu zitieren ist die wichtigste Substanz,
    um alle Seiten und alle Ebenen der Gesellschaft zu verbinden und zu ernähren. Das Lesen
    eines Gebietes mit speziellem Augenmerk auf städtische und ländliche Grundwasservorkommen
    offenbart, dass Geographie, Landschaft und politische Akteure zum Bearbeiten des Mangels und seiner
    negativen Auswirkungen Unterstützung beim Aufbau nachhaltigerer Systeme der Wasserwirtschaft benötigen.
  • In dieser Thematik stehen Afghanistan und Kabul nicht alleine.
    Die Ausbeutung des Menschen und seiner Um- und Mitwelt ist ein generelles Prinzip.
    Krieg und die damit einhergehende gewaltsame Zerstörung von Leben und Lebensräumen jedoch
    ist der letzte Grad menschlicher Erniedrigung. Die Geographie des Landes und seine geostrategische Position
    hat da mit dazu verholfen, das Land in eine schier ausweglose und unvergleichbare Lage zu bringen.

 

Infrastrukturen sind eigentlich “Netzwerke zur Verbindung und Versorgung
aller Seiten und aller Ebenen von Gesellschaft“.
Der Aufbau von Infrastrukturen, um nachhaltige Wasserwirtschaften zu gewährleisten
ist der Schlüssel zu einem integrativen Friedensprozess.
Nicht nur, aber besonders für Afghanistan. 



2.    Die derzeitige Pandemie und die Weltmärkte


Die Pandemie in Afghanistan wirft nochmals ein Schlaglicht auf das Scheitern der Infrastrukturen für und mit den Menschen.
Der Blick auf städtische Zentren wie Kabul verdeutlicht einmal mehr, dass das Gesundheitswesen, das Wasser- und Abwassersystem nicht den geringsten Anforderungen nachkommen kann. Das derzeitige Wirtschaftssystem verschärft zudem eher die Ungleichheit.
Ein allgemeingültiges, nicht nur auf Afghanistan zutreffendes Prinzip. Einmal mehr.
Aber für ein zutiefst verwundetes Land wie Afghanistan wiegt dies sogar noch schwerer.  

  • Die Weltmärkte versuchen nun, den lange erforderlichen Wechsel weg von fossilen Brennstoffen durchzuziehen.
    Dabei täuschen sie jedoch die Verbraucher im Westen darüber hinweg, dass auch so neue Systeme der Ausbeutung
    von Menschen und ihrer Um- und Mitwelt entstehen: Lithium-Ionen-Batterien erfordern bei Abbau und Produktion gewaltige Mengen Grundwasser in Minen wie etwa in Chile. Überwiegend informeller Kobalt-Abbau für Batterien für Elektro-Autos an einem anderen Kriegsort über viele Jahrzehnte, dem zentralafrikanischen Kongo verstärkt dort Ungleichheit und Unsicherheit einmal mehr. Afrikas größter Gebrauchwagenmarkt in Lagos in Nigeria, wo zuerst, wenn ein altes Auto aus Europa dort ankommt, der Katalysator ausgebaut wird, um die darin verbauten wertvollen Rohstoffe zu gewinnen zeigt zudem, wie toxisch eine Fortführung solcher Systeme der Ausbeutung von Mensch und Um- und Mitwelt ist beim Wechsel zur Elektromobilität.
    Luft- und Wasserverschmutzung werden so eher verschlimmert.
  • Extensiver Kupferabbau durch eine chinesische Firma in Kabuls Nachbarprovinz Logar wird auch die Nahrungs- und Wassersicherheit in der Region beeinträchtigen. Kabul benötigt Grundwasservorräte aus der Nachbarprovinz.
    Der Fluss Logar mündet kurz vor Kabul in den der Stadt ihren Namen gebenden Fluss. Zusätzlich dazu
    wird die kürzlich entdeckte große
    Buddhistische kulturelle Welterbestätte Mes Aynak
    durch den Kupferabbau gefährdet.
    Die Pandemie nun offenbart ganz deutlich die Kernprobleme der afghanischen Gesellschaft.
    Auch der Abbau von Rohstoffen wie Edel- und Halbedelmetallen erfordert Reinigung und
    spezielle Wasseraufbereitung am Ort des Abbaus und der Rohstoffgewinnung selbst.
  • Traditionelle Wasserwirtschaftssysteme zur Bewässerung in der Landwirtschaft in Afghanistan
    wie Qanat und Karez sind überlastet und benötigen Unterstützung und Erweiterung.


Örtliche Umweltinitiativen sind erforderlich.

Wasser und sein Fluss, ein Auf- und Ausbau der Wasser- und Abfallwirtschaft sind entscheidende Faktoren,
um örtliche und regionale Armut und Ungleichheit zu bekämpfen. Armut und Ungleichheit, die durch
den Lockdown und die Pandemie verstärkt werden. Dies sind dann auch die Grundlagen für jeden
zuversichtlichen Blick in die Zukunft. Das Leben ist mit dem Wasser in städtischen und ländlichen Räumen
überall miteinander verbunden.



3.    Dringliche Herausforderungen
für die derzeitige Wassersituation


Einmal mehr: in Afghanistan, aber nicht nur dort.

  • Der Krieg ist ein durchgängiger Lebenszustand geworden. Eine dortlaufende Geisteshaltung.
    Eine permanente Bedrohung, die jeden Blick auf eine hoffnunsfrohe Zukunft versperrt.
    Für junge Menschen und ihre Eltern. Für Familien und Dorfgemeinschaften.
    In der Stadt und auf dem Land.
  • Das Drogenproblem und graue und zwielichtige Marktsegmente zwischen West und Ost,
    Nord und Süd sind auch in Studien wie jene Beschreibung der US-Opiat-Krise
    von Anne Case und Angus Deaton präsent:
    "Tod aus Verzweiflung und die Zukunft des Kapitalismus"
  • "Gute Ökonomie für harte Zeiten" , 2019 von Esther Duflo und Abhijit V. Banerjee herausgegeben
    zeigt zudem basierend auf ihren “Armen Ökonomien” von 2011, wie wichtig und effizient örtliche,
    als Fallstudien entwickelte Projekte sind, um auf eine viel versprechendere Zukunft zuzugehen.


Die Pandemie nun lenkt den Blick unweigerlich auf all diese Auswirkungen auch auf unsere Gesellschaften.
"Globalisierung" innerhalb und nach Sars CoV-2 (19) erfordert neue Arten des Teilens.
Bis hin zur Gewaltenteilung an sich. 




4.       Zeitrahmen & Zielsetzung des Programmes

"Nachhaltige dezentrale Low-tech urbane und
regionale Wasserwirtschaft für Afghanistan"
Gemeinde-basierte Föderale Netzwerksysteme zum
Auf- und Ausbau von Wasser- und Nahrungssicherheit


Die Projekte sollen massive lokale und regionale Arbeits- und Ausbildungsprogramme bewirken.
Als von akademischer / Universitätsseite im Rahmen von Doktorats- und anderen Forschungsprogrammen
begleiteten Fallstudien sollen die Projekte vor Ort Themen behandeln wie:

  • Architektur, Stadt- und Regionalplanung, Landschaftsarchitektur, Ingenieurswissenschaften, Hydrologie: 
    Nachhaltige urbane und regionale Planungsinstrumente in Nachkriegsländern,

    Auf- und Ausbau von Wiederaufbaukonzepten.
  • Ökonomie: Entwicklungs- und politische Ökonomie: 
    Instrumente zur Stabilisierung von bisher überwiegend subventionierten

    Nachkriegsordnungen und ihren Regierungen zu mehr Unabhängigkeit und

    paritätische Integration in globale Märkte.
  • Jura: Staats- und Völkerrecht und verschiedene Bereiche / Rechtsräume föderalen Rechts:
    Rechtssprechung und föderale Systeme der Regulierung,

    nationale und lokale (föderale) Gesetzgebungsverfahren in Nachkriegsländern.

    „Rechtsausübung in Übergangssituationen” und “Rudimentäre Rechtssprechung”

    zur Gewährleistung von Interessensausgleichen zum Wohle der Allgemeinheit.
  • Soziologie / Sozialwissenschaften, Anthropologie:
    (Wieder-) Aufbau von Gerechtigkeit und Menschenwürde im Zuge des Kapazitätsaufbaus

    zur Unterstützung (schwacher) Akteure und Interessensvertretern

    von Gemeinschaften in Nachkriegsländern.
  • Politikwissenschaften, Psychologie, Pädagogik, Medizin, Biologie etc. 
    als weitere unterstützende / begleitende Fakultäten.


  1. Phase: Ankündigung, Ausschreibung, Aufforderung zur Teilnahme,
    Bewerbungs- und Auswahlverfahren für Quartiere und Nachbarschaften

    in Zusammenarbeit mit Stadt- und Regionalverwaltungen und ihren örtlichen Körperschaften.

    - Größe der Einheiten: 3-5 Hektar (7,5-13 acres), 1.000 - 5.000 Einwohner des jeweiligen gozar (Nachbarschaft).

    - Auswahlkriterien weiter: 3 Einheiten zunächst in Kabul, 1 von diesen in der Altstadt (1 von 5 gozars dort),

    1 Einheit in Masar-e-Sharif, 1 in Herat, 1 in Kunduz, 1 in Kandahar. 

    - Dauer: etwa 3 Monate.
  2. Phase: Entwurf und Planung des gesamten Layouts.
    Darstellung des Systems, das dort vor Ort installiert werden soll.

    Im Zuge der öffentlichen Diskussionen Heranziehen und vertragliche Bindung von

    örtlichen Kräften auf allen Ebenen. Intensivierung der Gespräche mit örtlichen Akteuren

    und Verwaltungseinheiten. Darin eigeschlossen auch die Feuerwehr und andere Körperschaften,

    deren Hauptaufgabe im Rahmen des Schutzes der Zivilgesellschaft liegt,

    Geschäftsleuten und ihren Gruppierungen, Mietern und Pächtern, Vermietern und Verpächtern,

    Landeigentümer: Gemeinden und ihre Mitglieder, Aufsichtsräte und andere repräsentative Körperschaften etc.

    Vorbereitung der Planung und exaktes Ortsaufmaß für schwerkraft-basierte Regenwasserbewirtschaftung

    und -entsorgung:

    - Rohrsysteme zur Gewährleistung von Trinkwasserqualität des Grundwassers

    - Schmutzwasseraufbereitung in Low-Tech-Kläranlagen. Zumeist Erstbehandlung

       mit Imhoff-Tank und Nachbehandlung mit Tropfkörper.

    - Pflanzenkläranlagen mit primär biologischer Schmutzwasseraufbereitung

      mittels Röhricht- / flachen Uferbepflanzungen.

    - beide Systeme miteinander kombiniert und andere Verfahren.

    - kombiniert mit einer verstärkten Flussufer- und Grundwasserbewirtschaftung:

      Fluss, Überflutungsräume, Regulierung von privatem und öffentlichen Brunnenbau.

    - „Renaturalisierung“ des Flusses und seiner Ränder als ein weiteres Schlüsselwort für den gesamten Vorgang.

       Team-Aufbau und weitere Rekrutierungsverfahren. Online und analog jeweils vor Ort.

    Währenddessen Vorbereitung auch der Baustelleneinrichtungen.

    Auswertungen und (fakultätsspezifische) Begleitung:

    verschärfte Konturbildung der jeweiligen Forschungsschwerpunkte.

    Aufbau interner und externer Kommunikations- und Präsentationsplattformen.

    - Dauer: ungefähr 6 Monate.
  3. Phase: Detailplanung auf allen Ebenen, allen Feldern.
    Überwachung der Partizipationsverfahren. Integration der verschiedenen Akteure.

    Genaue Ausarbeitung von unklaren Fällen bei Landeigentumsrechten zum

    Schaffen von Interessensausgleichen. Vorbereitung von Anwendungsfällen von

    „rudimentärem Bau- und Planungsrecht“ und „Rechtssprechung in Übergangsräumen und -zeiten“

    mit föderalstaatlichen und örtlichen Verwaltungen, um so das Gemeinwohl sichern zu können.

    Reformen von “Istimlaq” und anderen traditionellen Verfahren zur Klärung von Landeigentumsrechten.

    Im Vordergrund dabei die Inklusion gegensätzlicher Rechte und die Gewährleistung des Gemeinwohls

    und der öffentlichen Gesundheit. Ankündigung und Darstellung dieser Gesetzgebungsverfahren innerhalb

    von öffentlichen Diskussionen um diese Fallstudien auf ausgewählten und lokal autorisierten Plattformen.

    Aufbau eines “rudimentären Katasters” zur vertraglichen und rechtsverbindlichen Klärung von

    Landeigentumsrechten und zum Auf- und Ausbau der verbesserten Gewährleistung des Gemeinwohls

    und der öffentlichen Gesundheit.

    Internationales öffentliches Bieterverfahren für technische Lösungen:

    Rohre, Revisionsschächte, Tropfkörper etc. Technische Standards sollen zudem so erhöht werden.

    Bauteile sollen bevorzugt im Land hergestellt oder vertrieben werden.

    Schwerpunkt dabei auf Zuverlässigkeit und Langlebigkeit auch der Schwachstellen

    und Anschlusselemente und ihrer jeweiligen Funktionssicherheit.

    Also: Erhöhung des örtlichen Qualitätsmanagements durch den Import fremden Wissens

    und fremder Produkte und Ein- und Ausbau dieser und gesamten Produktionseinheiten in lokale Märkte.

    Mittel- und langfristige Perspektive:

    Standards erhöhen und dadurch die Preise rentabler machen.

    - Dauer: etwa 5 Monate.
  4. Phase: Bauausführung und weitergehende Qualitätskontrolle.
    Größtenteils durchgeführt und ausgearbeitet wie die Phasen zuvor mit örtlichen Kräften.

    Insbesondere vorher am Objektdesign ausgebildeter örtlicher Ingenieursteams zur Gewährleistung

    von weitergehender Wartung und Funktionserhalt. Externe Berater durch erfahrene Kräfte aller Fakultäten

    und auf allen Ebenen in allen Phasen.  

    - Dauer: etwa 7 Monate.
  5. Phase: Bauabnahme und Übergabe der Systeme an örtliche Teams für Operation und Funktionserhalt.
    Zumeist Techniker, Forscher und Mitglieder anderer Fakultäten, die bereits in den verschiedenen Phasen

    der Planung und Bauausführung an den Systemen gearbeitet haben.

    - Dauer: etwa 1 Monat.
  6. Phase: Dokumentation und Abnahme aller Phasen, mit allen verschiedenen
    Annäherungs- und Betrachtungsweisen auf Universitäts- /Schulungsebene wie auch auf der Baustelle vor Ort.

    Finalisierung aller Berichte und technischer und sozialer / politischer Prüfungen.

    - Dauer: etwa 2 Monate.
  7. Phase:  Festlegung der Parameter zur Überprüfung der Effizienz und Qualitätskontrolle
    innerhalb verschiedener Auswertungszeiträume. Jährliche und 5-jährige Wartungs- / Kontrollintervalle

    einzelner Systembestandteile.

    Vorbereitung von Phase 1 für die nächste Ankündigung von Ausschreibungen:

    Aufforderung zur Teilnahme, Bewerbungs- und Auswahlverfahren für andere Quartiere und Nachbarschaften.

    Wenn dies nicht bereits geschehen ist: Übertragung der Konzepte auf andere Nachkriegsländer und -regionen.

    Irak, Syrien, Libyen, Jemen etc.

    Und an Orte, wo ganze Fluss- und Deltasysteme besonders durch die Textil- und Lederbranche

    und ihre toxischen Färbe- und Produktionsverfahren massivst beschädigt sind.

    Orte in Ländern wie Bangladesch, Indien, China, Indonesien etc.


Alles zusammen:  2 Jahre Zeit für einen gesamten Projektdurchlauf. 
                                 
5 Jahre für Überprüfung von Effizienz und Qualitätskontrolle
                                 
mit internationalem Backup und entsprechender Evaluierung. 



5.    Spezifische Ziele des Projekts sind



zu allererst, ein Modell für die afghanische Wasserwirtschaft und damit zusammenhängend
einen afghanischen „Wasser Urbanismus“ für Stadt und Region zu entwickeln.
"Wasser als eine Hebelkraft" wird auf diese Art zum Medium, um städtische und regionale,
ländliche Gemeinden zu verbinden. Um die Interessen von Menschen verschiedenster sozialer
und ethnischer Herkunft auszugleichen. Um eine nachhaltige Nachkriegs-Infrastruktur auf- und auszubauen.

  • Um eine Strategie für Nachkriegsordnungen in den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens auszubilden.
    Da Armut und Krieg als letzte Grenze menschlicher Entwürdigung auch andere Länder der Region auf grausamste Weise heimgesucht haben sollte eine solche Strategie auch dort andernorts adaptiert werden. Auch dort sollten
    smarte kleinteilige Low-Tech Modell- und Fallstudien mit den entsprechenden Dorf- und
    Stadtgemeinden ausgearbeitet werden, um so auch den überwältigenden Maßstab der Zerstörung
    angehen zu können. Und um so die Integrationsmöglichkeiten für Menschen verschiedenster Herkünfte zu verstärken.
    Menschen, von denen viele durch Krieg und Elend zutiefst traumatisiert sind.
  • Um den Start und die Gründung eines (globalen) Rates für Wasser mit örtlichen und nationalen Zweigen zu ermöglichen.
    Und um grundlegende urbane und regionale Einheiten als Kernelemente und Modellfälle dafür zu entwickeln.
  • Einmal mehr gilt dies nicht nur für Afghanistan, sondern als gehbarer Weg zum Aufbau unserer Wirtschaftssysteme.
    Unserer globalen Handelsbeziehungen in einer Welt, die wir alle teilen. Als “Verbraucher” im Westen nicht minder. 


"Um- und Mitweltgerechtigkeit" ist ein allgegenwärtiges Problem.
Die „Ökologie der Lebensbedingungen des Menschen“ und Wasser und Nahrungssicherheit sind eine
große Herausforderung für Menschen in „entwickelten Ländern“ genauso wie in „sich entwickelnden Ländern“.
Sei es in Newark/ NJ, Flint/ Michigan oder in
Gazipur und Ashulia in Dhaka/ Bangladesh oder in Darulaman/ Kabul:
um bessere Lebensbedingungen und mehr Gleichheit, basierend auf der Würde des Menschen zu erreichen
müssen wir bessere Möglichkeiten der Zusammenarbeit finden.
Auch und gerade, um Menschen und ihre Um- und Mitwelt zu schützen.



Flussufer wie dieses hier in Mumbai in Indien sind keine Ausnahme: sie sind eher eine Art allgegenwärtige Regel. Und diese Flüsse entleeren ihren festen und flüssigen Müll in die Weltmeere und Ozeane und verursachen so dort noch mehr Zerstörung. Technologien zum Ausgleich von menschlichen Bedürfnissen und dem Bedarf der Um- und Mitwelt erfordern viel Arbeit. Diese kann uns so auch Wege aus den Krisen heraus ebnen. (Photo: © Stefan Frischauf)



6.    Vorhersehbare Auswirkungen


  • Nachhaltige Entwicklung städtischer Gebiete im verstärkten
    Austausch und Dialog mit ländlichen Regionen.
  • Mehr Wasser- und Nahrungssicherheit für städtische
    und ländliche Regionen und Gebiete.
  • Maßgeschneiderte Standards für Monitoring und Auswertung
  • Urbane und regionale Indikatoren werden in Verbindung mit Wasser
    sensibel mess- und darstellbare Parameter für soziale Gerechtigkeit
    und Gerechtigkeit von Um- und Mitwelt.
  • Mehr Möglichkeiten für örtliche Gemeinschaften,
    sich selbst zu helfen.
  • Mehr Hoffnung für von Krieg und Zerstörung
    heimgesuchte Länder und ihre Bevölkerungen.


Verringerung von "durch Verzweiflung ausgelöste Migration".
Stattdessen vermehrt eine "Migration der Hoffnung". 
In Zusammenhang mit Afghanistan und Europa ist hier nochmals deutlich zu betonen,
dass derzeit, im Herbst / Winter 2020/ 21 rund 80 % der Migranten in Auffanglagern
auf griechischen Inseln in der Ägäis also zwischen der EU und der Türkei Afghanen sind.
Insofern soll auch durch vermehrten Austausch vor Ort Lernen von- und miteinander dazu verhelfen,
gemeinsam eine bessere und gesündere Um- und Mitwelt auf- und auszubauen.
Für Menschen in “entwickelten Ländern” genauso wie für Menschen
in andererseits „sich entwickelnden Ländern“.
Um endlich weg zu kommen vom
“Krieg als Naturzustand des Menschen“.

 



7.     Geschätzte Kosten



Jedes hier in 4.1-7 umrissene Projekt:
anfangs 2,5 bis 3 Millionen Dollar für alle 7 Phasen (bei geschätzter Laufzeit von 2 Jahren).
Also: für die erste Reihe von Modellprojekten rund 15 bis 18 Millionen Dollar.
Die Kosten werden garantiert fallen im Zuge der Standardisierung und des Ausbaus besserer
Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Partnern und Akteuren.
Und zudem kann auf diese Weise ein Weg zu fairerem Handel und aus dem Lockdown
und dessen Auswirkungen auf überaus fragile Länder
und ihre Gesellschaften heraus geebnet werden.



Frieden aufzubauen ist ein weitaus vielversprechenderer Weg nach vorne als das Verwalten des Krieges.
Krieg gegen Menschen und ihre und unsere Um- und Mitwelt.
Die Zukunft der Globalisierung sollte ein Integrationsprozess,
keine fortlaufende Einschüchterung und Ausschlussverfahren sein.
Es gibt viel zu tun. Und wir sollten damit jetzt anfangen.


Ohne Schutz unserer unmittelbaren Um- und Mitwelt gibt es auch
keinen Klimaschutz und keine Klimaanpassung.
Ohne Nahrungs- und Wassersicherheit geht das auch nicht.
Erst recht nicht ohne die Einbeziehung und Aktivierung ganz vieler Menschen,
die daran teilhaben sollten. Die dadurch Arbeit bekommen sollten. Und Hoffnung.

Deren Würde so endlich auch Achtung und Wertschätzung erfahren wird.
Menschen und ihre Massen als Hauptgrund.
Und als entscheidender Teil der Lösung.


Alle Krisen in den letzten Dekaden haben die Ungleicheit zwischen Ländern
und ihren Gesellschaften verschärft. Einfache Menschen haben ihre Möglichkeiten
zum Bestreiten ihres Lebensunterhaltes verloren. Überall.
Diese Krise jedoch kann nicht noch einmal so vergeudet werden.  
Buckminster Fuller gemäß müssen wir andere Modelle aufbauen,
um so die alten Modelle überflüssig zu machen.
Modelle der Verteilung und der Macht.
Wasser und sein Fluss ist dabei der Schlüssel zu allem.
Wasser verbindet und nährt Menschen. Es teilt sie nicht.
Und es gibt uns wichtige und bedeutungsvolle Aufgaben. Und Arbeit.


(Wasser, Gleichheit und die Würde des Menschen)


Vorstand, Gründer:

Hedayatullah Ahmadzai, Ingenieur, Afghanistan (kurzer Lebenslauf)

Stefan Frischauf, Architekt und Ingenieur, Deutschland (kurzer Lebenslauf)

Carlos Jaramillo, Architekt and Berater für kulturelles Erbe, Kolumbien (kurzer Lebenslauf)


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